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Kinder & Medien
Sie suchen Infos zum Thema Kinder/Jugendliche und Medien? Hier finden Sie Antworten auf häufige und wichtige Fragen (FAQ) sowie eine Sammlung von Links zu empfehlenswerten Webangeboten für Eltern, Familien, Lehrkräfte und Fachkräfte.
Ihre Fragen (FAQ) rund um Medien und Medienerziehung
Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Oft kennen sie sich mit den Geräten, Medien und Inhalten besser aus als ihre Eltern. Digitale Medien können den Alltag, das Spielen und das Lernen bereichern. Doch es gibt auch Inhalte, die Kinder und Jugendliche beeinträchtigen und gefährden. Wir haben hier typische Fragen rund um digitale Medien aufgegriffen und beantwortet.
Digitale Medien werden zur Kommunikation, Information, Unterhaltung und zum Spielen genutzt.
Zu den digitalen Medien gehören u. a. Internet, Fernsehen, Messenger, Soziale Netzwerke und Computerspiele. Die Nutzung erfolgt mittels Smartphones, Laptops, Konsolen sowie digitaler Trägermedien wie USB-Sticks, CD oder DVD.
Zu den analogen Medien gehören u. a. Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Tonbänder, UKW-Radio und Schallplatten.
Die Altersfreigaben sind gewissermaßen „Stopp-Schilder“ für die Betreiber von Kinos oder auch Videotheken. Kindern und Jugendlichen dürfen im öffentlichen Raum nur Filme gezeigt werden, wenn diese die entsprechende Altersfreigabe aufweisen. Die Alterskennzeichen sind auch die wichtigsten Anhaltspunkte für Eltern bei der Auswahl von Filmen und Computerspielen.
Gesetzlicher Maßstab für die Alterskennzeichnung ist die Frage, ob ein Medium geeignet ist, die Entwicklung von Minderjährigen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen. Dabei geht es um den Schutz vor Überforderung, Ängstigung, Menschenverachtung und Desorientierung. Häufig geht es dabei um Filme und Spiele, die Krieg und Gewalt als geeignete Mittel zur Konfliktlösung darstellen oder Menschen verächtlich machen und diskriminieren. Die Alterskennzeichnungen sind jedoch keine pädagogischen Empfehlungen. Zur besseren Einordnung der Alterskennzeichen werden diesen sogenannte Deskriptoren hinzugefügt. Diese Zusatzinformationen beschreiben in Schlagworten, welche Inhalte des Films oder Spiels auf Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersgruppe auf welche Weise beeinträchtigend wirken können (z.B.: Gewalt oder Bedrohung usw.) Zu finden sind die Deskriptoren neben den Alterskennzeichen auf den Bildträgern, im Kino oder auch bei den Online-Angeboten.
Linktipps: Info-Angebote rund ums Thema Alterskennzeichen:
- Hintergründe & Fakten zu Alterskennzeichen: zum Bayerischen Erziehungsratgeber "BAER"
- Beschwerden über Altersfreigaben bei Computerspielen können Eltern an die Beschwerdestelle der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) richten.
- Infos über die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK)
- Sie finden, die Altersfreigabe für einen bestimmten Film ist ungeeignet? Beschwerden können Eltern an die Beschwerdestelle der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft richten. Beschwerden und Hinweise nimmt auch das Bayerische Landesjugendamt entgegen.
Hintergrundinfo für Interessierte: Wenn Eltern oder eine erziehungsbeauftragte Person dabei sind, dürfen schon Kinder ab sechs Jahren Filme im Kino sehen, die erst ab zwölf Jahren freigegeben sind. Jedoch müssen Eltern hier im Einzelfall und besonders sensibel prüfen, da ab zwölf Jahren freigegebene Inhalte für diese Altersgruppe grundsätzlich ungeeignet sind.
Eltern sollten sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche nur altersgerechte Inhalte über die verschiedenen Medien abrufen können. Ob TV, Computer oder Smartphone – Eltern sollten ihre Kinder bei der Mediennutzung begleiten. Hier finden Sie Informationen und praktische Tipps:
- Ab wann darf mein Kind online surfen? Was muss ich über Gefahren im Internet wissen? Wie schütze und begleite ich mein Kind? Der Bayerische Erziehungsratgeber „BAER“ greift viele wichtige Themen rund um Kinder & Internet auf.
- Von der Fernsehdauer bis zu kindgerechten Sendungen: Im Bayerischen Erziehungsratgeber „BAER“ finden Sie auch Infos rund um das Thema Kinder & Fernsehen.
- Grundlegendes über Smartphones & Handys und die Risiken von explodierenden Handyrechnungen bis zum Cyber-Mobbing gibt’s ebenfalls im Bayerischen Erziehungsratgeber „BAER“.
Wenn TV-Sendungen, Websites oder Computerspiele z. B. die Menschenwürde verletzen oder den Nationalsozialismus verherrlichen, gelten sie als jugendgefährdend. Alle Inhalte und erklärende Beispiele finden Sie beim Bayerischen Landesjugendamt und der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz.
Jugendgefährdende Medien sind beispielsweise zu erkennen an der Herabwürdigung von Menschen zu Sexualobjekten, detaillierten und langen Gewaltdarstellungen oder Aufrufen zu Hass und Straftaten. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz hat die Aufgabe, entsprechende Inhalte zu indizieren. Antragsberechtigt sind insbesondere die Jugendämter und die Aufsichtsstelle der Länder für den Jugendmedienschutz und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Diese nehmen entsprechende Beschwerden entgegen.
- Für Beschwerden über jugendgefährdende TV-Sendungen privater Anbieter sind die Landesmedienanstalten zuständig.
- Beschwerden zum Angebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten können auf der Internetseite des jeweiligen Fernsehsenders eingereicht werden.
Damit Eltern ihre Kinder im Netz vor negativen Einflüssen schützen können, gibt es spezielle Jugendschutzprogramme und Jugendschutzsoftware. Hier erfahren Sie mehr:
- Der Bayerische Erziehungsratgeber „BAER“ informiert über den technischen Jugendmedienschutz – also z. B. Filter-Software, die den Zugang zu Web-Angeboten beschränkt: technischer Jugendmedienschutz.
- Geeignete Internet-Angebote freischalten und ungeeignete blockieren können Eltern mit Jugendschutzprogrammen. Mehr erfahren Sie bei der Kommission für Jugendmedienschutz: Jugendschutzprogramme.
- Auch die Website Klicksafe.de informiert über Jugendschutzfilter.
Ab wann wird die Handynutzung zur Sucht? Wie viel ist zu viel? Vielen Eltern bereitet die zeitintensive Beschäftigung mit dem Smartphone große Sorgen. Um ein Smartphone und seine vielen Funktionen meistern zu können, ist ein ausgereiftes Maß an Medienkompetenz und Medienerfahrung erforderlich. Viele Eltern fragen sich daher: „Ab welchem Alter kann mein Kind ein Smartphone nutzen?“, „Wieviel Nutzung ist schon zu viel?“ und „Ist mein Kind schon handysüchtig?“.
- Die Website Klicksafe.de liefert Tipps und Regeln für eine verantwortungsvolle Smartphone-Nutzung. Hier gibt es Infos rund um das Thema Smartphone & Kinder/Jugendliche
- Außerdem finden Eltern Entscheidungshilfe in der Checkliste: „Ist mein Kind fit für ein eigenes Smartphone“ (PDF)
Auf der Website Mediennutzungsvertrag.de können Eltern und Kinder eine gemeinsame Regelung zur Smartphone-Nutzung erstellen: Zum Mediennutzungsvertrag
- Auf der Website webhelm.de des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis gibt es nicht nur Infos rund um die Nutzung Sozialer Medien, sondern auch Tipps, wie man die Smartphone-Zeit sowohl analog als auch digital reduzieren kann.
- Alle wichtigen Infos, elterngerecht aufbereitet, bietet der Bayerische Erziehungsratgeber "BAER" des Bayerischen Landesjugendamtes.
- Wenn Eltern sich beispielsweise die Frage stellen, ob sich ihre Kinder zu lange in sozialen Netzwerken aufhalten oder ob ihre Skepsis unberechtigt ist, können sie sich bei ELTERNTALK Hilfe holen. In fachlich moderierten Gesprächsrunden treffen sich Eltern im privaten Rahmen zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch rund um Fragen der Mediennutzung, wie bspw.: „Ab welchem Alter darf mein Kind TikTok, Instagram, Snapchat und WhatsApp nutzen?“, „Wie schütze ich meine Kinder vor gefährdenden Inhalten im Internet?“ oder: „Wie stelle ich Familien-Medienregeln auf?“. Dabei erhalten sie ganz nebenbei und ohne pädagogischen Zeigefinger viele Antworten auf ihre Fragen“. Hier finden Sie alle Orte, an denen es ELTERNTALK gibt. Das Projekt ist ein Angebot der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
- Wichtige Anlaufstellen für Eltern auch in Fragen der Medienerziehung sind die Erziehungs- und Jugendberatungsstellen. Auf der Website der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung gibt es auch eine Online-Beratung.
- Die Stiftung Medienpädagogik Bayern unterstützt Eltern mit Infomaterialien und Tipps.
- Die EU-Initiative Klicksafe.de für mehr Sicherheit im Netz hat Materialien für Eltern, Kinder und Jugendliche sowie Lehr- und Fachkräfte entwickelt. Das Angebot reicht von Datenschutz-Tipps bis zum Leitfaden „Internetkompetenz für Eltern“. Einige Flyer und Broschüren werden in mehreren Sprachen angeboten.
- Die Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“ bietet u. a. eine Datenbank, die Eltern und Fachkräfte über Apps und Websites für Kinder informiert. Jede Woche werden unter den „Klick-Tipps“ empfehlenswerte Web-Angebote für Kinder vorgestellt.
- webhelm ist eine Info-Website und ein Materialpool für pädagogische Fachkräfte, Eltern und Jugendliche. Auf der Internetplattform, die gemeinsam mit Jugendlichen gestaltet wurde, finden sich Themen rund um Fragen wie beispielsweise: „Was ist Hate Speech?“, „Wie erkenne ich Fake News?“, „Welche Apps sind zurzeit angesagt?“ oder: „Welche Faszination geht von Influencer*innen aus?“.
- Das Online-Portal bayern-gegen-gewalt.de liefert ergänzend zu den allgemeinen Infos rund um das Thema „Digitale Gewalt“ weiterführende Infos über Gefahren im Netz und Tricks, die Kinder und Jugendliche im Netz zu schützen. Auch Eltern finden Ratschläge und Tipps zum sicheren Umgang mit digitalen Medien. Zudem erfahren Betroffene auf dem Online-Portal, was hinter Hate Speech steckt, und wie sie Hate Speech im Netz begegnen können. Tipps & Anlaufstellen für Betroffene von digitaler Gewalt.
Film und Fernsehen:
- FLIMMO ist ein Elternratgeber für TV, Streaming, YouTube und Kino. Die Website unterstützt Eltern altersgerechte Inhalte auszuwählen. Mittels einer Ampel werden kindgerechte Angebote aufgezeigt, die zuvor pädagogisch eingeschätzt wurden.
- Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) stellt auf ihrer Website Filmdatenbanken und Filmbewertungs-Plattformen vor und verlinkt zu deren Angeboten.
Computerspiele:
- Eine Übersicht über die Altersfreigaben von Computerspielen – geordnet nach Genres, von Adventure über Gesellschaftsspiel bis zu Strategie – finden Sie in dem gemeinsamen Ratgeber der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und der Stiftung Digitale Spielkultur.
Apps:
- Datenbanken für empfohlene Kinderseiten bzw. Apps für Kinder hält der Empfehlungsdienst „Klick-Tipp“ bereit.
- Hier finden Eltern App-Empfehlungen der Stiftung Lesen
- Wie kann man mit Apps die Leselust fördern? Wie kann man Vorlesestunden mit Apps gestalten? Das Deutsche Jugendinstitut hat die Datenbank "Apps für Kinder" zusammengestellt.
- Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zeichnet monatlich eine App, ein Game oder ein digitales Angebot mit Kinder- bzw. Jugendliteraturbezug aus.
- „Ran an Maus und Tablet“ heißt ein Projekt der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Die Website richtet sich an pädagogische Fachkräfte an Kitas und Lehrkräfte an Grundschulen ohne (besondere) Vorkenntnisse. Ein Materialpaket bietet u. a. Orientierungshilfen und Anleitungen rund um Hardware, Software & Apps.
Im Netz gibt es verletzende und negative Verhaltensweisen wie beispielsweise Cyber-Mobbing und -Grooming, Hate-Speech, Fake News sowie sexuelle Belästigungen – wie im analogen Leben auch. Für betroffenen Jugendlichen kann dies schlimme und langfristige Folgen haben. Hier finden Sie Informationen und Hilfestellungen.
Cyber-Mobbing
- Was mach ich, wenn mein Kind online gemobbt wird? Antworten und weiterführende Links zu dieser und anderen Fragen bietet Klicksafe.de – mit dem Service „Elternfragen konkret“
- Hilfe bei Cyber-Mobbing: Die Website Juuuport.de bietet Tipps und anonyme Beratung für Jugendliche. Hier geht es zur Onlineberatung
- Erste Hilfe bei Cyber-Mobbing per App: Klicksafe.de hat eine App entwickelt, die Betroffenen konkrete Verhaltenstipps, rechtliche Infos und nützlichen Links liefert. Zur Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App
- Ratschläge für den richtigen Umgang mit digitaler Gewalt finden Eltern und Jugendliche auf Klicksafe.de. Hier gibt es für beide Zielgruppen eine Broschüre bzw. einen Flyer zum Thema Digitale Gewalt als Download. Mehr Infos zu wichtigen Themen rund ums Internet, wie Meinungsbildung in der digitalen Welt oder Cyber-Mobbing
- Video-Tipp: Für Klicksafe.de berichten fünf prominente YouTuberinnen und YouTuber von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Mobbing. Zur Videoreihe „Ich war’s“
Hate Speech – Hassbotschaften im Netz
- Was bedeutet Hate Speech? webhelm.de liefert Infos zum Thema Hetze im Netz
- Mehr über die Rechtslage und Initiativen gegen Hass im Netz bietet Klicksafe.de: Infos rund ums Thema Hate Speech
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Auf dem Online-Portal bayern-gegen-gewalt.de erfahren Betroffene von Hate Speech, was hinter Hate Speech steckt, und wie sie Hate Speech im Netz begegnen können. Tipps & Anlaufstellen für Betroffene von digitaler Gewalt und Hate Speech.
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Die Meldestelle REspect! berät und unterstützt Betroffene von Hate Speech im Netz. Sie unterstützt Bürgerinnen und Bürger, die im Internet mit Hass und Hetze konfrontiert werden, dies im Internet online zu melden, Löschungen bei Plattformbetreibern zu erwirken, Ermittlungsverfahren einzuleiten sowie Beratungsmöglichkeiten zu vermitteln. Zur Website von REspect! mit dem Online-Meldebogen.
Fake News
- Wie erkenne ich bewusst gestreute Falschmeldungen? webhelm.de hilft: Mehr zum Thema „Fake News erkennen“
- Hier können Sie die Elternbroschüre "Von der flachen Erde bis zur Lügenpresse" der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V. (aj) in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien downloaden.
- Im YouTube-Kanal der aj finden Sie kurze Videoclips zu Fake News und Verschwörungsmythen.
- Im Rahmen des Projekts #NoHateNoFake sind Videoblogs gegen Hate Speech und Fake News im Netz entstanden: Hier geht’s zu den Videos
Sexting und Sextortion
- Auf der Website webhelm.de finden Sie Infos zum Thema Sexting
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Auch auf dem Online-Portal bayern-gegen-gewalt.de finden Sie Infos zum Thema Sexting und auch vielen anderen Formen digitaler Gewalt.
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Ab wann spricht man von Sexting? Was ist Sextortion? Was sind Gründe für Sexting? Wie kann man mit Sexting umgehen? - Klicksafe.de klärt diese und andere Fragen. Mehr erfahren: „Sexting – worum geht’s?“
- Klick-Tipp: Das Portal Handysektor.de klärt auf: Das Erklärvideo „Was ist eigentlich Sexting?“ liefert Infos in mehreren Sprachen
Cyber-Grooming
- Was ist Cyber-Grooming? Wie entsteht es? Unter webhelm.de finden Sie Infos und Hinweise zum Thema Cyber-Grooming
- Tipps für Eltern und Kinder! Auf dem Online-Portal bayern-gegen-gewalt.de erfahren Sie, wie Cybergrooming abläuft.
- Wie kann ich meine Kinder vor Cyber-Grooming schützen? Hilfestellung gibt es auf Klicksafe.de: Mehr über Cyber-Grooming<exxtern_ende>
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Tipp für Eltern: Machen Sie sich von den Medien ein eigenes Bild und besprechen Sie mit Ihren Kindern, warum ein Medium für deren Alter angemessen ist oder nicht.
ÜBRIGENS
Die Medienaufsicht liegt bei den Landesmedienanstalten. Sie werden unterstützt durch die Kommission für Jugendmedienschutz(KJM).
LESETIPP
Was fasziniert Kinder und Jugendliche an digitalen Welten? Ab wann beginnt Abhängigkeit? Wie können Eltern vorbeugen?
Erste Infos zum Thema Künstliche Intelligenz und ChatGPT sowie weitere nützliche Links gibt es im Bayerischen Erziehungsratgeber.
Cyber-Mobbing, Hate-Speech, Spiele- und Dating-Apps – der Gefährdungsatlas der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz bietet umfassende Infos zu Gefährungsphänomenen im Netz für Kinder und Jugendliche. Mehr erfahren: Zum „Gefährdungsatlas“ (PDF).
Mit der App „Wo ist Goldi? – Sicher Surfen im Netz“ des Bayerischen Digitalministeriums können Grundschulkinder auf spielerische Weise bei verschiedenen Abenteuern mögliche Gefahren im Umgang mit digitalen Medien kennenlernen und verstehen.
Medien und Jugendschutz
Von Fernsehen und Radio bis zu Internet und Computerspielen: Welche Inhalte sind für Kinder und Jugendliche geeignet? Heranwachsende brauchen Schutz, wenn sie Medien nutzen – z. B. durch altersgerechte Websites, Apps und Filme. Der Jugendmedienschutz wirkt der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen entgegen.
Einen Überblick über die Regelungen zum Jugendmedienschutz finden Sie auf der Seite des Bayerischen Landesjugendamts.
Datenschutz: Wie sicher sind Smartphones? Jugendschutz im TV: Worauf sollten Eltern achten? Wie viel Fernsehen und Surfen ist in Ordnung? Online-Spiele: Was muss ich beachten? Gewalt in den Nachrichten: Wie rede ich mit meinem Kind darüber?
Hier finden Sie Antworten auf diese und viele andere Fragen:
- Der Medienratgeber Schau hin! bietet Familien und Fachkräften Orientierung in der digitalen Medienwelt – mit vielen Infos, aktuellen Meldungen sowie praktischen Tipps und Ratschlägen. Elternfragen beantwortet ein Mediencoach.
- Die Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V. hält für Eltern und Fachkräfte umfassende Infos, Beratungsangebote und Materialien zu Medien und Jugendschutz parat.
- Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) liefert Eltern, Erziehenden und Interessierten Studien und Materialien rund um das Thema Kinder und Jugendliche sowie Medien.
- Für Fachkräfte: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) informiert und unterstützt Fachkräfte der Jugendhilfe, um jungen Menschen den Umgang mit Gefahren von Medien näherzubringen.
ÜBRIGENS
Im Medienzentrum München (MZM) und der Medienstelle Augsburg (MSA) lernen Kinder und Jugendliche alles zum Thema Medien – in Workshops, Projekten und Wettbewerben.
Sicher surfen im Internet
Im Internet sind die meisten Kinder und Jugendlichen zu Hause. Neben vielen tollen Möglichkeiten birgt das Internet aber auch Risiken. Wie können Eltern, Fach- und Lehrkräfte gefährdende Inhalte erkennen und blockieren? Wie lernen Kinder, sicher und kreativ mit digitalen Medien umzugehen? Wie unterstützt man Jugendliche bei Themen wie Cyber-Mobbing? Viele qualifizierte Anlaufstellen bieten Infos, Empfehlungen, Tipps und teilweise auch persönliche Beratung. Technische Hilfen wie Filter-Software, Jugendschutzprogramme und personalisierte Startseiten mit kindgerechten Inhalten können helfen, Risiken im Netz zu verringern.
- Ab wann ist mein Kind alt genug für ein Smartphone?
- Ab wann sollte ich meinem Kind erlauben, im Internet zu surfen?
- Woran erkenne ich gute Websites für Kinder und Jugendliche?
- Welche Webangebote und Apps eignen sich für Kinder und Jugendliche?
Umfassende Infos, Rat und Hilfe rund um das Thema Sicherheit im Netz bietet die EU-Initiative Klicksafe.de für mehr Sicherheit im Netz. Hier geht’s direkt zu den Klicksafe-Materialien für Eltern, Fach- und Lehrkräfte.
Angebote und Projekte des JFF
Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis beschäftigt sich mit dem Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Medien. Das Institut hat Projekte und Materialien für verschiedene Nutzergruppen entwickelt: Kinder und Jugendliche, Eltern sowie Lehr- und Fachkräfte.
- Fotografie für Kinder: Der Knipsclub bietet Infos zu Bildrechten, Sicherheit im Netz und einem fairen Miteinander. Außerdem können Kinder in einem geschützten Raum surfen.
- Das Projekt webhelm hilft Eltern sowie pädagogischen Fachkräften dabei, Kinder und Jugendliche im Netz zu begleiten. Das Projekt wurde vom JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis initiiert, damit junge Menschen lernen, Gefahren im Netz zu meiden und verantwortungsvoll zu handeln.
- Projekt „ACT ON!“: Auf den ACT ON! Kinder- und Jugendkonferenzen lernen Heranwachsende, Herausforderungen und Risiken in der digitalen Welt zu erkennen und diskutieren über den Umgang mit diesen.
- ACT ON! besteht aus drei Modulen: Kinder-und Jugendworkshops, Game Influec[AR] und einer Podcast-Reihe.
LESETIPP
Weitere Infos zur Arbeit des JFF sowie Tipps und Links für Familien zum Thema Medien finden Sie im Interview mit JFF-Direktorin Kathrin Demmler: „Ein Netzwerk, das stark macht fürs Netz“
Altersgerechte Angebote und technische Hilfen
- Welche Angebote im Netz eignen sich für Kinder?
- Welche Websites und Apps sind sicher?
- Woran erkenne ich gute und sichere Internetseiten?
Eltern können Browser und internetfähige Geräte wie Smartphones oder Tablets kindgerecht einstellen – für einen geschützten Internetzugang. So können Kinder sich sicher im Netz bewegen; gefährdende Websites werden blockiert. Hier finden Sie Infos und Tipps zur kindgerechten Internetnutzung:
- Der gemeinnützige Verein JusProg e. V. stellt eine kostenlose Filter-Software zur Verfügung, die Kinder und Jugendliche vor nicht altersgerechten Inhalten im Internet schützt: Filter-Software JusProg: Infos und Download
- Die Suchmaschine „Frag Finn“ liefert Kindern altersgerechte Websites, Surftipps, Videos und Spiele. Eltern und Fachkräfte finden hier hilfreiche Tipps rund um das sichere Surfen.
- Sichere Websites und Apps für Kinder: Die Website „Klick-Tipps“ zeigt geeignete Angebote für Kinder und macht sie leicht zugänglich. So lernen Kinder das Internet und den Umgang damit besser kennen. Auch Eltern finden hier viele Infos und Tipps.
- Surfen, Chatten und Spielen – die Website „Gutes Aufwachsen mit Medien“ informiert rund um das Thema Kinder und Medien, z. B. mit Checklisten kindgerechter Angebote für Eltern.
- Bei Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem iOS können Sie die Nutzung von Apps beschränken und sogenannte In-App-Käufe deaktivieren (unter „Einstellungen“ > „Allgemein“ > „Einschränkungen“).
- Bei Android-Geräten können Sie im Play-Store eine PIN festlegen, die vor jedem Download oder Kauf eingegeben werden muss (unter „Einstellungen“ > „PIN festlegen“/„PIN ändern“).
Beratung von Jugendlichen für Jugendliche
Aus Versehen ein Abo abgeschlossen? Persönliche Daten preisgegeben? Stress im Netz? Die Plattform JUUUPORT bietet anonyme Beratung und praktische Online-Tipps von Jugendlichen für Jugendliche.
ÜBRIGENS
Tipp für harmonische Mediennutzung in der Familie: Unter Mediennutzungsvertrag.de können Eltern und Kinder Vereinbarungen schriftlich festlegen – mit einer Vorlage zu unterschiedlichen Themen.
LESETIPP
WhatsApp, Instagram, Snapchat und Co.: Der Flyer „Sicherer in Sozialen Diensten: Tipps für Eltern“ informiert über sichere Nutzung von Social Media.
Die Broschüre Gutes Aufwachsen mit Medien: "Online dabei - aber sicher bietet Eltern und Fachkräften Infos und Tipps zu Social Media.
Fernsehen, Film & Hörspiele
Viele Kinder sind begeistert von Filmen, TV-Sendungen und Hörspielen. Eltern wissen oft nicht, welche Angebote sich wirklich für den Nachwuchs eignen.
- Hörbücher/Hörspiele: Fördern oder überfordern sie mein Kind?
- Welche Lieder, Sendungen und Geschichten eignen sich für mein Kind?
- Welche Lautstärke ist gesund für mein Kind?
Hier finden Sie Infos und Tipps rund um die Nutzung von Hörmedien.
- Welche Sendungen darf mein Kind schauen?
- Gibt es Nachrichten für Kinder?
- Welche Filme sind kindgerecht?
Fernsehen mit Kinderaugen: Das Projekt FLIMMO bespricht und bewertet das aktuelle Fernsehprogramm. Es unterstützt Eltern und Fachkräfte bei der Fernseherziehung – z. B. mit praktischen Tipps, Erklärungen zu problematischen Angeboten oder Hintergrundinfos.
Computerspiele
- Games: Wie lange darf mein Kind spielen?
- Welche Games für welches Alter?
- Ist mein Kind spielsüchtig?
Games sind bei vielen Kindern und Jugendlichen beliebt. Aber welche Spiele sind geeignet? Wo und wie können sich Eltern schlaumachen? Hier finden Sie Informationen:
- Games für Kinder und Jugendliche: zum Flyer „Digitale Spiele-Tipps für Eltern“
- Auch bei ELTERNTALK, den moderierten Gesprächen von Eltern für Eltern, sind Games ein wichtiges Thema. Die ELTERNTALK-Website bietet erste Infos zum Thema Computer- und Konsolenspiele. Hier erfahren Sie, wo Sie an ELTERNTALKs teilnehmen können.
Gut beraten: Profitipps zur Medienerziehung
Medienerziehung von Kindern spielt eine immer größere Rolle in der heutigen digitalen Welt. Kinder kommen oft schon sehr früh mit digitalen Medien in Berührung – umso wichtiger, dass sie lernen, diese Medien sicher und verantwortungsvoll zu nutzen. Doch wie können Eltern und Erziehungsberechtigte ihre Kinder bei der Nutzung digitaler Medien begleiten und unterstützen? Wie lassen sich für beide Seiten sinnvolle Regeln aufstellen? In kurzen Audioaufnahmen stellen Familien ihre persönlichen Herausforderungen der Mediennutzung vor. Unsere Expertinnen ordnen ein und zeigen auf, welche Maßnahmen Eltern und Erziehungsberechtigte für einen angemessenen Medienumgang ihrer Kinder ergreifen können.
Schwerpunktthema: Videospiele
Medienerziehung von Kindern im Zusammenhang mit Videospielen ist ein Thema, das häufig für Diskussionen sorgt. Im Fokus steht hier vor allem die Mediennutzungszeit. Mutter und Sohn berichten von ihren Konflikten, welche Kompromisse sie eingehen und wie ein Mediennutzungsvertrag helfen kann.
Hier können Sie die Audiodatei herunterladen. (wav, 31.2 MB)
Hier können Sie das Transkript zur Audiodatei herunterladen.
Das sagt die Expertin
Immer wieder Konflikte um die Medienzeit
Die stetige Auseinandersetzung über die Medienzeit ist eines der zentralen Themen der Medienerziehung. Fast alle Familien kennen dieses Problem. Das Gespräch zwischen Mutter und Sohn zeigt einen typischen Familienkonflikt: Wenn Eltern die Mediennutzung einschränken, sind Kinder damit häufig nicht einverstanden. Vor allem starre Regelungen bezüglich der Zeitkontingente oder Zeiträume fordern geradezu dazu auf, in Frage gestellt zu werden und dagegen zu rebellieren.
Ein Mediennutzungsvertrag ist ein guter Ansatz, das Thema Mediennutzung zu regeln. Hier vereinbaren Eltern und Kinder, wie sie in der Familie die Medien nutzen wollen. Sowohl die Eltern, als auch die Kinder legen gemeinsam fest, wann, wo und wie lange das Smartphone sowie die anderen Medien genutzt werden.
Leider sind aber auch die besten Regelungen nur sinnvoll, wenn sich alle daran halten. Zum Konflikt kommt es, wenn sich im Alltag herausstellt, dass bestimmte Regeln nicht klappen. Dann muss nachverhandelt werden, denn Regelungen müssen praxistauglich sein und von allen als sinnvoll eingesehen werden.
Somit wäre es für Mutter und Sohn gut, sich noch einmal zusammen den Mediennutzungsvertrag anzuschauen und zu überlegen, was geändert werden könnte. Das heißt nicht, dass alle Regelungen über Bord geworfen werden, sondern dass man sich nochmal gemeinsam hinsetzt und überlegt, wo es hakt. Dann sollte man sich auf Lösungen einigen, die erstmal eine bestimmte Zeit lang Gültigkeit haben, damit nicht gleich wieder das „Gefeilsche“ um die Medienminuten beginnt. Nach Ablauf der vereinbarten Zeit kann man gemeinsam Resümee ziehen.
Manche Konflikte rund um die Mediennutzung müssen aber auch ausgetragen und im Zweifel auch ausgehalten werden. Hilfreich ist es dann immer, mit anderen Eltern im Austausch zu sein und so vielleicht Zugriff auf „Good-Practice-Beispiele“ anderer zu haben.
LESETIPP
Mehr Informationen zum Thema Mediennutzungsvertrag finden Sie hier: www.mediennutzungsvertrag.de
Schwerpunktthema: Handyzeiten
Auch die Handynutzung ist ein Thema, das viele Eltern beschäftigt. Vor allem die Ansichten zur Nutzungsdauer gehen häufig auseinander. Mutter und Sohn berichten, welche Lösungen sie in Sachen Zeitlimit und Smartphone-Nutzung im Alltag gefunden haben.
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Das sagt die Expertin
Medienerziehung ist ein wichtiger Bestandteil der Erziehung
Die Tonspur zeigt ein schönes Beispiel, wie Medienerziehung gelingen kann. Die Familie hat eine für sich funktionierende Lösung gefunden. Hilfreich war sicherlich, dass sich die Mutter vorab Gedanken gemacht, Informationen – beispielsweise zu technischen Beschränkungen – eingeholt und eine Haltung entwickelt hat. Für die drei großen Fragen, die Eltern meist unter den Nägeln brennen - Ab wann? Was? Wie lange? - scheinen tragfähige Lösungen gefunden worden zu sein. Der Zeitpunkt für das erste eigene Smartphone ist aus medienpädagogischer Sicht mit rund 10 Jahren, was ungefähr dem Übergang an eine weiterführende Schule entspricht, sinnvoll gewählt. Auch die technische Sperrstunde ist eine gute Möglichkeit um Ruhephasen zu finden. Alternativ könnte eine „Handygarage“ – die Schublade als Handy-Parkplatz – helfen, phasenweise abzuschalten. Die Idee, das Zeitlimit „auf Probezeit“ auszusetzten ist pragmatisch, da es revidiert werden kann, sollte es nicht klappen.
Entscheidend sind aber vor allem zwei Dinge:
(1) Der Mutter gelingt es, die Bedeutung digitaler Medien in ihrer Wichtigkeit für ihr Kind zu erkennen. Dies gilt vor allem für die Kommunikation mit Gleichaltrigen, umfasst aber auch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Smartphones. Dem „Was?“ wird Bedeutung zugemessen und es besteht ein Verständnis, dass eine Beschränkung auf ein „Wie lange“ zu kurz greift, da beispielsweise Spiele oder Kommunikationsstränge abgebrochen würden. Gleichwohl gibt es einen klaren Rahmen, das Handy ist nachts ausgeschaltet – und manchmal ist es einfach genug.
(2) Mutter und Sohn sind in Kontakt, treffen Absprachen und passen diese an. Das ursprünglich vereinbarte Zeitlimit von einer Stunde hat sich im Alltag als untauglich erwiesen. Die Formulierungen „haben wir gemerkt“ und „haben wir probiert“ machen auf eine schöne Weise deutlich, dass Mediennutzung ein Entwicklungsprozess ist und neue Wege gemeinsam ausprobiert und gefunden werden.
Falls die Tonspur bei euch Zuhause nicht ganz so harmonisch klingt: Wir haben hier einen möglichen Weg gehört – und davon auch nur einen Teil der Schritte. Was in dieser Familie klappt, muss nicht bei allen funktionieren! DIE EINE, für alle Familien richtige Lösung in Medienfragen gibt es nicht. Viele Kinder wären beispielsweise mit einer freien Medienzeit überfordert und würden lautstark protestieren, wenn Mama oder Papa sagen, dass es „jetzt aber wirklich mal reicht“. In diesem Fall könnte beispielsweise ein wöchentliches Zeitkontingent helfen - so wäre der harte tägliche Bruch vermieden und Kinder könnten lernen sich ein wöchentliches Budget einzuteilen.
LESETIPP
Mehr Ideen, wie es andere Eltern machen, bekommt ihr bei www.elterntalk.net.
Webcoachings rund um Medienthemen findet ihr auf unserer Homepage .
In den Medienbriefen des bayerischen Erziehungsratgebers finden sich viele hilfreiche Informationen zur Medienerziehung für alle Altersstufen.
Schwerpunktthema: Gemeinsame Nutzung von Medien
Wenn Geschwister gemeinsam Medien nutzen, kann es zu Konflikten kommen - insbesondere dann, wenn diese unterschiedliche Interessen haben. Bestenfalls einigen sie sich untereinander, was geschaut wird. Mutter, Tochter und Sohn berichten von ihren Erfahrungen und Lösungsansätzen.
Hier können Sie die Audiodatei herunterladen. (wav, 54.8 MB)
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Das sagt die Expertin
Mediennutzung in der Familie
Die Mediennutzung in der Familie ist häufig ein Streitthema. Wer darf wann, wie lange einen Film anschauen oder an der Konsole spielen? Vor allem wenn die Kinder unterschiedlich alt sind, stellt sich häufig die Frage: Brauchen wir für jedes Kind ein eigenes Tablet oder einen eigenen Fernseher, um alle Medienbedürfnisse befriedigen zu können? Wenn dann auch noch die Eltern ihre Medienvorlieben einbringen, wird das Ganze unübersichtlich und schwer zu regeln. Was helfen kann: sich über die Mediennutzung zu verständigen und gemeinsam auf eine Sendung oder ein Spiel zu einigen. Das ist auch aus medienpädagogischer Sicht sinnvoll, da so der Umgang mit Medien ausgehandelt wird und die unterschiedlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Neben der gemeinsamen Auswahl sind auch gemeinsame Regeln wichtig für einen guten Umgang mit Medien in der Familie. Diese Regeln müssen für alle Familienmitglieder akzeptabel und im Alltag sinnvoll umsetzbar sein. Im Fall der Familie geht es vor allem darum, dass durch den Altersunterschied verschiedene Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen und die Kinder lernen, wie sie sich auf eine Sendung einigen können. Dabei müssen die Wünsche beider Geschwister zur Geltung kommen. Das funktioniert in der Regel sehr gut, wenn die Kinder keinen zu großen Altersunterschied haben. Dann kann das ältere Kind auf die Bedürfnisse und Ängste des jüngeren Geschwisterkinds Rücksicht nehmen und sich mit ihm auf eine Sendung einigen. Wenn der Abstand aber mehr als drei Jahre beträgt, muss ein Weg gefunden werden, der auch spezifisch auf die Bedürfnisse des älteren Kindes eingeht. Eltern können beispielsweise einmal ganz exklusiv mit dem älteren Kind einen Film anschauen oder ein Spiel spielen, das ihm gefällt. Grundsätzlich gilt, dass Eltern, wenn möglich, bei der Mediennutzung dabei sein oder zumindest ein Auge darauf haben sollten. Denn gemeinsame Medienzeit ist für alle ein Gewinn.
Schwerpunktthema: Altersgerechte Nutzung und Budget
Wie können Kinder und Jugendliche Medien altersgerecht nutzen? Und wie viel Geld darf für Games, Konsole und Co. ausgegeben werden? Vater und Sohn geben Einblicke in ihr ganz persönliches Regelwerk.
Hier können Sie die Audiodatei herunterladen. (wav, 48.8 MB)
Hier können Sie das Transkript zur Audiodatei herunterladen.
Das sagt die Expertin
Zocken mit Eigenverantwortung
Digitale Spiele sind ein wichtiger Bestandteil der jugendlichen Lebenswelt. Inzwischen spielen rund dreiviertel aller Jugendlichen regelmäßig digitale Spiele. Zwischen Vater und Sohn geht es beim Thema Gaming weitgehend konfliktfrei zu. Das gelegentliche Streitthema der Nutzungsdauer ist sicherlich ein Dauerbrenner in vielen Familien. Die vereinbarte Spieldauer von ein bis zwei Stunden am Tag fügt sich in die „Faustformel“ von einer Stunde Medienzeit pro Lebensjahr in der Woche ein. Diese gilt ab dem 10 Lebensjahr – andere digitale Medien aber mitdenken Für mehr Flexibilität könnte ein festes Wochenkontingent vereinbart werden, sodass Ben die tägliche Zeiteinteilung selbst gestalten kann. Wird zum Beispiel an einem Tag länger mit Freunden gezockt, muss an anderen Tagen die Konsole ausbleiben. Somit kann Ben mit zunehmendem Alter lernen, seine Mediennutzung selbst zu regulieren – das ist der beste Schutz vor einer exzessiven Mediennutzung. Allgemein scheinen tragfähige Familienlösungen rund ums digitale Spielen gefunden worden zu sein. Positiv fallen vor allem zwei Grundpfeiler auf: Ausgleich hat einen hohen Stellenwert in der Familie und es wird darauf geachtet, dass neben dem digitalen Spielen genügend Raum für andere Hobbys und Aufgaben bleibt. Zudem informieren sich die Eltern über Altersfreigaben von Spielen und setzen ganz klare Grenzen: Spiele ohne Jugendfreigabe sind tabu! Das ist notwendig, denn die hier genannten Ego-Shooter beeinträchtigen aufgrund ihrer stark gewalthaltigen Konzepte und implizierten Identifikation mit den Spielfiguren eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ihrem Sohn begegnen die Eltern mit einer gut dosierten Mischung aus Zutrauen, Vertrauen und Kontrolle. Die Eltern verzichten zwar auf eine tägliche Durchsicht des Rechners, behalten aber durchaus im Blick, welche Games gerade gespielt werden. Dem Vater ist bewusst, dass er dadurch nicht die volle Kontrolle über das Gespielte hat, für ihn zählen aber auch die Entwicklung von Eigenverantwortung und die bestehende Vertrauensbasis. Gleichzeig ist die Konsequenz bei Nichteinhaltung der Regeln klar kommuniziert: Der PC wird für mehrere Tage abgebaut. Mit steigendem Alter geht es in der Pubertät darum, zunehmend Eigenverantwortung zu übernehmen und Gefährdungen selbst zu erkennen: Welche Spiele tun mir gut? Welche nicht? Eltern sollten ihr Kind auf diesem Weg begleiten und als vertrauensvoller Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Und: Gemeinsam als Familie zu spielen kann ebenso Spaß machen! Vater und Sohn könnten sich auch mal gemeinsam an die Konsole setzen. Oftmals fällt es Eltern, die nicht selbst spielen, schwer, die Begeisterung für digitale Spiele nachzuvollziehen. Sich das aktuelle Lieblingsspiel von seinem Kind zeigen zu lassen und es gemeinsam auszuprobieren, gibt Einblicke und schafft Verständnis, was das eigene Kind am Gaming fasziniert. Und ein Rollentausch, indem das Kind einmal Profi ist, kann sicherlich ebenfalls eine schöne, neue Erfahrung sein… und vielleicht entdeckt manch Elternteil dabei sogar die eigene Spielfreude.
LESETIPP
Eine gute pädagogische Einschätzung zu PC-, Handy- und Konsolenspielen bietet die Informationsplattform Spielratgeber.
Daten & Studien rund um Medien
Hier finden Fachleute, Fachkräfte und Interessierte einen Überblick:
- Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) führt regelmäßig Studien zur Mediennutzung von Kindern und jungen Menschen durch. Die Studien liefern eine Diskussions- und Arbeitsgrundlage für Medienpädagogik, Politik und Bildungseinrichtungen.
- Die Teilstudie des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis „Medienhandeln in problembelasteten Familien“ untersucht das Medienverhalten in Familien, die Hilfeleistungen in Form von sozialpädagogischer Familienhilfe (SPFH).
- Mehr Studien sowie fachliche Veröffentlichungen rund um das Thema Medienpädagogik findet man auf der Seite des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis.
- Noch mehr erfahren: Einen Überblick über verschiedene Studien zur Mediennutzung liefert der Medienratgeber für Familien „Schau hin!“.