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Best of … Ich krieg‘ die Krise (in den Griff)!
Die wichtigsten Fragen. Die spannendsten Antworten. Die stärksten Tipps finden Sie in diesem Best of aus unserem familienst@rk Web-Coaching zum Thema „Ich krieg‘ die Krise (in den Griff)!“ Stöbern Sie los – in den FAQs mit vielen nützlichen Links!
FAQs rund um „Ich krieg‘ die Krise (in den Griff)!“
Familie – manchmal ganz schön anspruchsvoll. Das Leben mit Kindern (und Eltern) ist eine echte Herausforderung. Immer wieder kommen Fragen und Schwierigkeiten auf. Durch die Corona-Pandemie werden Probleme oft noch verstärkt oder es entstehen neue belastende Situationen. Was, wenn Eltern nicht weiterwissen? Oder wenn‘s mal hakt – z. B. in der Partnerschaft oder im Alltag mit den Kindern? Wer kann bei kleinen und großen Problemen helfen? Diese und viele weitere Fragen rund ums Thema Familienkrisen aus unserem Live-Chat finden Sie hier. Die Antworten stammen von Familien- und Erziehungsprofis.
Familie: Alltag in Corona-Zeiten
Auch Kinder spüren den Stress dieser Zeiten und sind dann besonders angespannt. Vielleicht können Sie ja gemeinsam zur Ruhe kommen und Ihrer Tochter eine positive Rückmeldung geben, wenn sie sich gut verhält und Sie die Zeit mit ihr genießen. Wenn sich ein Teufelskreis eingespielt hat, also eine Art Muster, in dem Ihre Tochter auf die angespannte Situation reagiert und Sie provoziert, ist das wichtigste Ziel: Beruhigen Sie sich selbst, reagieren Sie nicht gleich.
Fragen Sie Ihr Kind, warum es sich mit dem Testen schwertut. Oft sind Kinder entgegenkommend, wenn sie sich verstanden fühlen.
Auch kleine Kinder spüren die Sorgen der Eltern schon deutlich. Deswegen hilft es ganz besonders, wenn Sie auch auf Ihre eigenen Bedürfnisse und Sorgen schauen. Kümmern Sie sich um sich selbst und schauen dann im zweiten Schritt auf Ihre Tochter. Kinder sind grundsätzlich widerstandsfähig. Und viele negative Veränderungen sind vorübergehend und vorbei, wenn die Situation sich wieder normalisiert. Bis dahin können Sie in der Erziehungsberatung vor Ort mit diesen Sorgen Unterstützung finden!
Ja, das kann durchaus vorkommen. Viele Kindergärten arbeiten sehr aktiv an der Sprachförderung, und das kann man als Familie nicht immer ganz ersetzen. Auch führen die Kita-Schließungen dazu, dass die Kinder weniger mit anderen Kindern sprechen und spielen können. Gerade in Krisenzeiten ziehen sich auch Eltern oft selbst zurück und sprechen weniger. Gestalten Sie Ihren Tag so, dass Sie viel miteinander singen, lachen, spielen und nebenbei auch sprechen können. Schauen Sie, woran Sie Spaß haben und lassen Sie Ihren Sohn mit Kindergartenfreunden oder Verwandten videochatten.
Fehlende Motivation: was tun?
Was motiviert ihn denn sonst so, was macht ihm Spaß, womit könnten Sie ihn vielleicht im Anschluss belohnen, als Anreiz? Wichtig ist auch, immer mal wieder Pausen anzubieten und ihm mitzuteilen, was er schon gut macht und warum Sie glauben, dass er es packt. Falls das nicht klappt, probieren Sie es als nächstes damit: Sagen Sie ihm, dass Sie selbst langsam gefrustet sind und Ihre Großzügigkeit bald anfängt zu leiden, wenn es so weitergeht. Seien Sie auch selbstfürsorglich.
Das glaube ich Ihnen, da geht es vielen Eltern (und Kindern) ähnlich. Stärken Sie Ihre Beziehung zu ihm, indem Sie schöne Dinge einplanen und fördern Sie nebenbei immer mal wieder sein Interesse am Lernen auf andere Weise. Schauen Sie z. B., was ihn interessiert und wofür er sich sonst begeistern kann – dann kriegt er selbst auch wieder mehr Lust. Auf der anderen Seite ist es wichtig, ihn spüren zu lassen, dass Sie ihn verstehen. Gerade bei Jungs ist es oft auch hilfreich, sie bei ihrer Ehre zu packen – sie beweisen gerne, was sie alles können.
Letztlich spielt sie und möchte spielen, was alle Kinder gerne machen. Gibt es vielleicht auch Spiele, die sie sonst auch im Freien gerne gespielt hat? Oft sind Kinder fürs Spazierengehen weniger zu haben, aber gemeinsam aktiv sein. Und Lachen tut der ganzen Familie gut.
Oft ist Bewegung sehr heilsam – Licht und frische Luft, erstmal eine Runde spazieren gehen, die inneren Energien wecken oder sich einfach zunächst mal etwas Gutes gönnen.
Überforderung: Es ist alles zu viel!
Hoffentlich sind wir bei diesem Corona-Marathon langsam im Endspurt, auch wenn das Durchhalten sicher schwerfällt. Sprechen Sie mit Ihrem Mann oder Ihren Eltern, wie Sie sich solche Freiräume schaffen können, um einfach mal nichts zu tun und zur Ruhe zu kommen. Wichtig ist, selbst einmal durchzuatmen und jeden Tag etwas einzuplanen, worauf man auch Lust hat. Nur To-Do-Listen abzuarbeiten macht nicht glücklich!
Ja, kleine Probleme sind in der Erziehungsberatung genauso willkommen wie große Krisen. Suchen Sie sich jetzt schon Unterstützung, bevor es so schlimm ist, dass Sie nicht mehr können. Wir freuen uns auf Sie!
Auch wenn es einfach klingt: In der akuten Situation erstmal Fenster auf, durchatmen, bis 10 zählen, an etwas Schönes denken. Wenn das Gefühl länger bleibt, können Sie zu sich selbst sagen: Ich bin nicht die einzige, Corona ist echt zum Ausrasten! Danach: Holen Sie sich Unterstützung, z. B. in der Erziehungsberatung. Und in jedem Fall: Suchen Sie Trost und Verständnis bei anderen, lassen Sie sich in den Arm nehmen oder schenken Sie sich selbst Fürsorge.
Wie wäre es mit Streiken – zumindest in Bezug auf die Dinge, die ihm wichtig sind. Denn wenn er seine Pflichten einschränken kann, können Sie es schon lange.
Es gibt Mutter-Kind-Kuren. Gehen Sie diesbezüglich auf Ihren Hausarzt zu! Weitere Informationen zum Thema Kuren liefert auch die Website BAER – Bayerischer Erziehungsratgeber.
Da braucht es wohl zunächst einmal Ruhe und Selbstfürsorge für Sie, denn nur mit aufgeladenen Batterien können Sie wirklich eine gute Zeit ermöglichen.
Erziehung: Mein Kind hört nicht auf mich
Meist geht es den Kindern darum, erstmal verstanden zu werden, bevor sie den Eltern zuhören. Also vielleicht stellen Sie zuerst einmal das eigene Anliegen zurück und fragen nach, wie und worum es dem Kind geht.
Kinder in diesem Alter sind oft mitten in der Autonomiephase (in dieser Entwicklungsphase lösen sie sich mehr von den Eltern ab und werden selbstständiger). Sie freuen sich, wenn sie ihre Eltern zu etwas bringen können, eine Reaktion auslösen – ohne dass es böse gemeint ist. Zeigen Sie Ihrer Tochter, dass es wirklich doof ist, all diese Dinge machen zu müssen, auf die man keine Lust hat. Machen Sie dann klare kurze Ansagen, nehmen Sie sozusagen die Emotion aus der Geschichte, indem Sie reden wie eine kaputte Schallplatte: „Es werden jetzt Zähne geputzt, du weißt, wie es läuft.“ Geben Sie Ihrer Tochter auch immer wieder kleine Entscheidungsmöglichkeiten: „Welchen Schlafanzug magst du anziehen?“ oder „Erst Hose oder erst Oberteil?“
Probleme: Wut & Aggression
Wut ist ein sehr starkes Gefühl und überflutet Kinder (wie auch Erwachsene) oft sehr. Wichtig ist hier, dass Sie in diesen Situationen selbst gut bei sich sind – damit sie darauf schauen können, was bei Ihrem Sohn los ist. Zeigen Sie Verständnis (wenn Sie es verstehen können), dass manche Dinge uns sehr wütend machen können, wenn sie nicht funktionieren. Dass die Wut dann im Bauch und im Kopf ist und dass Sie an seiner Stelle vielleicht auch sauer wären. Als Erwachsene sind die Gründe nicht immer genau zu verstehen, aber bestimmt kennen Sie auch Situationen, die Sie ärgern. Oft hilft es zu überlegen, was man dann selbst brauchen würde, damit es einem wieder bessergeht.
Ruhe bewahren, Ihre Tochter versucht nur, mit ihrem Stress fertig zu werden und meint es nicht persönlich. Sie sind ihr Blitzableiter. Sagen Sie ihr das einfach: „Du bist echt sauer, oder?“ und fragen Sie sie, woher die Wut kommt. Oft fühlen sich Kinder auch einsam, traurig, zeigen aber nur Wut.
Machen Sie ihm vor, wie Sie ihren Frust auslassen und regen Sie ihn zum Mitmachen an.
Oft brauchen Kinder eine gewisse Vorlaufzeit, sie fühlen sich aus ihrer Beschäftigung herausgerissen. Vielleicht helfen Sie ihr, indem Sie z. B. einen Countdown einführen mit drei Zeiten: „noch zwanzig Minuten, noch zehn, noch fünf Minuten“.
Er bräuchte da Lernfelder, um mit seinen Frustrationen Frieden schließen zu können, sie kennenlernen und mit ihnen umgehen lernen. Wo können Sie es denn aushalten, ihn mit seinem Frust alleine klarkommen zu lassen?
Nein, man kann nicht alles schaffen! In solchen Krisenzeiten müssen Sie noch stärker Prioritäten setzen und schauen, was Sie selbst brauchen, um das gut durchzustehen. Sprechen Sie darüber auch mit Ihrem Partner, vielleicht stehen Sie beide hier sehr unter Leistungsdruck!
Erziehung: Schwierigkeiten & Lösungen
Belohnungen statt Strafe sind eine gute Idee. Wenn Sie aber merken, dass es zu viel wird: Konzentrieren Sie sich bei der Belohnung auf die Dinge, die Ihre Kinder lernen sollen, Dinge, die immer wieder falsch laufen. In anderen Situationen ist Lob und positive Zeit Belohnung genug!
Sie könnten ein Entspannungsritual am Abend mit einführen, z. B. mit Schutztieren, Traumfängern – etwas, das ihr Sicherheit vermittelt.
Oft gibt es bei Kindern solche Phasen, die – auch wenn sie länger dauern – wieder vorbeigehen. Wichtig: Beobachten Sie, was sonst noch so bei Ihrer Tochter passiert. Tut sie andere Dinge, die sie mag, weiterhin und läuft auch ihre Entwicklung weiter wie bisher? Wenn Sie merken, dass die Phase andauert, können Sie aber auch gerne zur Erziehungsberatung kommen. Dort arbeiten viele Entwicklungspsychologinnen und Entwicklungspsychologen, die sich das Thema mit Ihnen genauer anschauen können.
GFK ist wunderbar und gleichzeitig stehen viele dieser Methode noch skeptisch gegenüber. Leben Sie es Ihrem Partner vor! In der GFK geht es ja nicht um Kategorien wie Richtig oder Falsch. Es geht darum, zu verstehen, welche Bedürfnisse das Gegenüber hat. Versuchen Sie, Ihren Sohn nach seinen Gefühlen und Bedürfnissen zu fragen und sagen Sie ihm, Sie würden ihn gerne verstehen.
Können Sie sich erklären, wie es auf einmal dazu kommt? Kinder spüren oft Veränderungen oder angespannte Situationen und fallen dann in ihrer Entwicklung zurück – das ist ganz normal und geht zum Glück auch meistens wieder vorbei. Manchmal hilft es am besten, eine Zeitlang die Aufmerksamkeit nicht mehr so sehr auf sein Verhalten zu legen, damit das In-die-Hose-Machen nicht mehr so im Mittelpunkt steht. Vielleicht können Sie im zweiten Schritt den Toilettengang nochmal spielerisch attraktiv gestalten, indem Sie z. B. ein Lieblingsspiel platzieren, das nur dort gespielt werden kann. Oder Sie erfinden auf der Toilette lustige Reime.
Versuchen Sie doch mal, Ihr Kind zu überraschen. Womit würde es nicht rechnen, was würde es aufhorchen lassen, womit bekommen Sie seine Aufmerksamkeit? Sie könnten ihn z. B. zu einem Wettrennen herausfordern: „Wer schneller zu Hause ist!“
Oje, das kennen viele Eltern sehr gut. Wie wäre eine gemeinsame Küchenliste, in der eingetragen werden kann, wann immer sie an alles gedacht hat?
Ja, die Erzieherin hat grundsätzlich Recht: Kinder können es gut aushalten, wenn die Eltern die Dinge unterschiedlich machen. Wenn dies allerdings zu Problemen führt, lohnt es sich, einmal mit dem Partner zu überlegen, wie man mit diesen Unterschieden umgehen möchte. Bei Meinungsverschiedenheiten in der Erziehung kann Ihnen die Erziehungsberatung vor Ort gut helfen – wenn sie merken, dass Sie im Gespräch zu zweit nicht mehr weiterkommen.
Hier können unterschiedliche Gründe in Frage kommen: Manchmal hat es etwas damit zu tun, dass Papa und Oma anders reagieren als Sie. Dann hilft ein Gespräch mit beiden, wie sie Ihnen helfen könnten, damit Ihre Ansagen auch gehört werden. Papa oder Oma könnten z. B. sagen: „Ihr habt Mama doch gehört, los geht's". Manchmal spüren Kinder aber auch, wenn Eltern sehr unterschiedliche Ansichten haben. Auch hierzu sollten Sie einmal mit Ihrem Partner sprechen. Vielleicht hat sich hier aber auch eine Art Muster eingespielt, nach dem auf das Ausrasten das nächste Mal wieder eine Provokation folgt, weil die Kinder auf die angespannte Situation reagieren. Dann wichtigste Ziel: Selbst zur Ruhe kommen anstatt gleich zu reagieren. Und überlegen Sie, wie Sie Ihren Ärger bearbeiten können. Bei all diesen Themen hilft oftmals eine Unterstützung von außen, z. B. durch die Erziehungsberatung.
Jugendliche: Fragen und Probleme
Komm mit Deinen Eltern doch einfach mal in eine Erziehungsberatungsstelle. Dort kannst Du Zoff-Themen z. B. auch moderieren lassen.
Am besten, indem Du ihnen als eine Art Vorbild vorlebst, glücklich und fröhlich zu sein. Tue Dir Gutes, das strahlt dann auch auf Dein Umfeld aus.
Was magst Du an Dir selbst? Denn wenn auch sonst niemand da ist, hast Du immer noch Dich. Du bist die Person, die Dich mögen und annehmen sollte. Alles andere kommt dann von selbst.
Streit, Trennung, alleinerziehende Eltern
Wichtig ist vielleicht erstmal, dass Sie was Schönes miteinander machen oder sich jeweils selbst Unterstützung holen und dann in entspannterer Atmosphäre den Dialog suchen.
Oftmals verändern Kinder ihre Wünsche im Laufe der Zeit und wollen ausprobieren, bei beiden Elternteilen zu wohnen, wenn diese nicht mehr zusammen sind. Im besten Fall sprechen Sie einmal mit Ihrer Ex-Partnerin und überlegen gemeinsam, was da los sein könnte und was Ihre Tochter gerade braucht.
Indem Sie sich sagen: „Wenn ich hundert Prozent leiste, kann ich mir nichts vorwerfen.“ Mehr geht eben nicht. Sie machen es so gut es geht und das ist gut genug.
Erziehung: Geschwisterkinder
Wichtig ist immer wieder: Angebote machen. Nehmen Sie ihn aber auch in seiner Selbstbestimmung ernst und respektieren Sie, wenn er gerade nicht will oder nicht weiß, was er will.
Streiten ist quasi soziales Lernen. Es ist normal und grundsätzlich gesund, auch wenn Sie sich trotzdem Unterstützung holen dürfen. Oft ist es für Eltern wichtig, aus dieser Schiedsrichterposition herauszukommen und den Kindern zu helfen, damit sie ihren Streit selbst lösen können. Die Erziehungsberatung kann hier viel Hilfestellung geben.
Ihre Kinder spüren Ihre Trauer um Ihr Kind und um ihr Geschwisterchen sehr stark – und zwar sowohl dann, wenn Sie Ihre Trauer zulassen können, als auch dann, wenn Sie die Trauer noch unterdrücken, um vielleicht besser für Ihre anderen Kinder da sein zu können. Es ist normal, in engen Bindungen starke Emotionen miteinander zu teilen. Dann verschwimmen manchmal die Gefühle, sodass man nicht mehr weiß, wessen Gefühle es ursprünglich waren. Es könnte sehr hilfreich sein, wenn Sie den Schmerz, die Trauer, die Scham und Schuld vielleicht mehr als Familienthema betrachten, durch das sie dann alle gemeinsam hindurchfinden. Eine gute Trauerbegleitung für sie alle zusammen könnte da z. B. hilfreich sein.
Erziehung: Weitere Elternfragen
Sie können ihn durch die Trauerphasen begleiten, mit ihm gemeinsam diese Phasen aushalten und Gefühle zulassen, einfach für ihn da sein. Denn Gefühle, die einen Platz bekommen, die gehen dann auch wieder. Nehmen Sie auch gerne Unterstützung in Anspruch, damit Sie gut für Ihr Kind da sein können – z. B. in einer Erziehungsberatungsstelle.
Sie können auch gerne zu einer anderen Erziehungsberatungsstelle (z. B. im Nachbarort) gehen!
Kinder reagieren in den meisten Fällen sehr aufgeschlossen auf solche Informationen – auch wenn sich viele Fragen ergeben und Unsicherheiten entstehen. Meist ist es besser, hier offen zu sein. Denn es zeigt sich, dass die Kinder, die es später versehentlich herausfinden, sehr viel Stress haben und wütend sind. Manchmal gibt es beim Jugendamt direkt passende Ansprechpersonen, die auch bei Adoption beraten. Aber auch die Erziehungsberatung vor Ort kann Sie dabei unterstützen, wie Sie es dem Kind sagen.